Mensch & Umgebung

So stellen wir sicher, dass das Werk keine nachteiligen Auswirkungen für die Menschen in der Umgebung hat.

Welche Schallquellen gibt es im Werk?

Den Schutz der Anwohner:innen vor Lärm nehmen wir ernst und führen deswegen eine umfangreiche Schallschutz-Planung durch. Mit den Untersuchungen haben wir ein externes Büro beauftragt, das auf Schall spezialisiert ist. Zunächst wurden die Schallquellen im geplanten ICE-Werk analysiert.

Geräusche durch Zugfahrten

Die Züge fahren im Werk elektrisch angetrieben und nur mit 25 Kilometern pro Stunde, daher entsteht kaum Verkehrslärm. Nur das Bremsen erzeugt geringfügigen Schall.

Die lauteste Schallquelle im Kontext der bewegten Fahrzeuge ist das Testen der ICE-Hupen, der sogenannte Makrofontest. Funktionierende Hupen sind wichtig für die Sicherheit der Fahrgäste und anderer Verkehrsteilnehmer:innen. Daher schreibt das Regelwerk täglich einen Test dieser Hupen vor. Das Hupen erfolgt in der Regel im Bereich der Gleisanlagen im Rahmen des Vorbereitungsdienstes. Das Hupen kann in einen festgelegten Werksbereich verlegt werden, der möglichst weit von der Wohnbebauung entfernt ist. Dieser Bereich kann dann wiederum zum Beispiel durch Lärmschutzwände zusätzlich geschützt und der Schall abgeschirmt werden. Darüber hinaus werden technische Möglichkeiten geprüft, um den Lärm ganz abzuwenden.

Geräusche durch die Anlagen

Im Bereich der Werkshalle ist mit klassischen Werkstatt-Geräuschen zu rechnen, zum Beispiel durch Staplerfahrten, Schlossertätigkeiten wie Bohren oder das Öffnen bzw. Schließen der Hallentore. Die Halle wird aber gleich so gestaltet, dass möglichst wenig Schall nach außen dringt. In diesem Zusammenhang werden die erforderlichen Schalldämm-Maße der Fassadenbauteile sowie die zulässige Geräuschabstrahlung von Lüftungsgeräten ermittelt, so dass die zulässigen Immissionspegel eingehalten werden. Weiterhin sind auf den Außenflächen Geräuschemissionen durch Anlieferungen von Ersatzteilen, Ladetätigkeiten und interne Transporte zu erwarten.

Im Bereich der Außen- und Innenreinigung verursachen die eingesetzten Maschinen und Anlagen keinen nennenswerten Lärm, hier sind maximal die Fahrgeräusche der sehr langsam fahrenden ICE-Züge zu vernehmen. Und dort, wo Züge abgestellt werden, können beispielsweise die laufenden Klimaanlagen zu hören sein.

Welche Schallschutzmaßnahmen gibt es?

Welches Schallniveau im Bereich der Nachbarschaft maximal ankommen darf, ist in Deutschland genau geregelt. Deswegen wird bei Bauprojekten von Anfang an durch Gutachten und Untersuchungen der Schutz der Menschen vor Schall und Lärm sichergestellt. Wo nötig, sind Schallschutzwände, wie sie von Bahnstrecken oder Straßen bekannt sind, die wirkungsvollste Maßnahme. Sie absorbieren aufgrund ihrer Oberflächenstruktur und ihrer Füllung besonders effektiv den auftreffenden Schall. Durch eine Platzierung direkt an der Schallquelle (am Gleis) sind sie sehr effizient.

Ob und wo genau später einmal eine Schallschutzwand stehen wird und wie sie gestaltet ist, hängt sehr stark von der umgebenden Bebauung ab, beispielsweise von der Lage und Entfernung der Wohnbebauung. Zur Bewertung und Definition entsprechender Schutzmaßnahmen wird eine Schallsimulation durchgeführt: In einem digitalen 3D-Modell wird die Situation vor Ort abgebildet, unter Berücksichtigung von Topografie, Wohnbebauung und Schallquellen. Im digitalen Modell wird dann simuliert, wie sich der Schall ausbreitet und an welchen Stellen es ohne Schutzmaßnahmen zu laut würde. Dort steuern wir punktgenau mit den passenden Maßnahmen gegen.

Gesetzliche Grundlagen

Bundesimmissionsschutzgesetz

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) regelt den Schutz der Öffentlichkeit vor Emissionen wie Luftverunreinigungen, Schall oder Erschütterungen. Das Gesetz legt die grundsätzlichen Anforderungen fest. Die konkreten (technischen) Einzelheiten sind in verschiedenen Durchführungsverordnungen geregelt.

16. Bundesimmissionsschutzverordnung

Die 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung (16. BImSchV) ist die Verkehrslärmschutzverordnung – hier geht es also um den rollenden Verkehr. Darin ist konkret festgelegt, wann Anlieger:innen Anspruch auf Schallschutz haben. Dazu wird beispielsweise geregelt, auf welche Art und Weise der Lärmpegel berechnet wird. Außerdem enthält die 16. BImSchV Grenzwerte für verschiedene Anwendungsfälle, unter anderem:

  • in Gewerbegebieten tags 69 dB(A) und nachts 59 dB(A)
  • in Allgemeinen und Reinen Wohngebieten tags 59 dB(A) und nachts 49 dB(A)
Technische Anleitung Lärm

Die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (kurz TA Lärm) ist eine Verwaltungsvorschrift, die dem Schutz der Anlieger vor Geräuschen aus Gewerbe- und Industrieanlagen dient. Die TA Lärm ist daher maßgeblich für die Gebäude und für die Fälle, in denen Züge behandelt oder abgestellt werden. Sie gibt vor, wie der voraussichtliche Lärm ermittelt und bewertet wird. Zudem werden verschiedene Richtwerte geregelt, unter anderem:

  • in Gewerbegebieten tags 65 dB(A) und nachts 50 dB(A)
  • in Allgemeinen Wohngebieten tags 55 dB(A) und nachts 40 dB(A)
  • in Reinen Wohngebieten tags 50 dB(A) und nachts 35 dB(A)

Mit welcher Schallentwicklung ist vor Ort zu rechnen?

Externe Schallexpert:innen haben die Situation auf dem Gelände und der Umgebung untersucht. Das detaillierte Schallgutachten mit Erarbeitung konkreter Lärmschutzmaßnahmen, wird den Antragsunterlagen des Planfeststellungsverfahren beigelegt. Die Beurteilung der Geräuschsituation erfolgte sowohl für die baubedingten Geräusche (Baulärm), als auch für die betriebsbedingten Geräusche, die im zukünftigen Betrieb des ICE-Werkes auftreten.

Die Prognoseberechnungen zeigen bisher, dass das neue ICE-Werk im laufenden Betrieb sowohl bei den Anlagengeräuschen als auch bei den Fahrgeräuschen tagsüber und auch nachts unter den Immissionsgrenzwerten liegt.

Die Untersuchung des Schallniveaus während der Bauphase hat ergeben, dass bei einzelnen Bautätigkeiten Überschreitungen der Immissionsrichtwerte möglich sind. Dazu gehören unter anderem Gleisbauarbeiten und Rammarbeiten zur Gründung von Oberleitungsmasten. Richtwertüberschreitungen werden jedoch nur an einzelnen Tagen innerhalb der gesamten Bauzeit auftreten. Betroffene Anwohner:innen werden im Vorfeld über die Bautätigkeiten, den Umfang, die Dauer und die zu erwartenden Beeinträchtigungen frühzeitig informiert.

 

Gehen vom Werk auch Erschütterungen aus?

Neben Schall werden bei Bauprojekten auch Erschütterungen genau untersucht. Erschütterungen gehören wie Schall zu den Emissionen, die im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) geregelt sind. Um die Anwohner:innen vor einer Zunahme der Erschütterungen und des daraus resultierenden Körperschalls durch das neue ICE-Werk zu schützen, haben wir eine erschütterungstechnische Untersuchung durch ein Fachbüro durchführen lassen. Dabei wurden unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie der Beschaffenheit des Untergrundes oder der im Werk geplanten Arbeiten mögliche Auswirkungen betrachtet. Dazu wurden auch Messungen vor Ort durchgeführt.

Erschütterungen gehen typischerweise vom Bahnverkehr aus. Da die Züge im Werk jedoch nur sehr langsam fahren werden, haben die Untersuchungen ergeben, dass durch das ICE-Werk nicht mit nennenswerten Erschütterungen zu rechnen ist.

Welche Lichtquellen befinden sich im Werk?

Foto: DB AG/Marion Fink

Nachts sind nur sehr wenige Fahrgäste und damit auch nur sehr wenige ICE-Züge auf den Bahnstrecken unterwegs. Deswegen ist in unseren ICE-Werken nachts viel Betrieb, da dann die meisten Züge Pause haben und ins Werk kommen. Damit die Mitarbeitenden im Werk zu dieser Zeit sicher arbeiten können, müssen bestimmte Bereiche beleuchtet werden.

Folgende relevante Lichtquellen hat das Werk:

  • In der Abstellung gibt es nur wenige Lichtquellen von den Zügen selbst und minimale Beleuchtung für die Fußwege der Lokführer:innen.
  • Die Werkshalle ist natürlich beleuchtet, aber diese gestalten wir so, dass möglichst wenig Licht nach draußen dringen kann.
  • Besonders hell wird es im Bereich der „Behandlung“, da hier die Züge unter anderem an Bahnsteigen gereinigt werden.

Um die Lichtausstrahlung in die Umgebung zu reduzieren, setzen wir als Erkenntnis aus anderen Projekten u. a. maximal 4 bis 6 Meter hohe Lichtmasten ein. So sind die Masten nur unwesentlich höher als die Züge selbst und die Abstrahlung in die Umgebung wird minimiert. Gleichzeitig sind die Lichtmasten durch entsprechende Farbwahl in LED-Ausführung besonders insektenfreundlich.

Durch die Lage des neuen ICE-Werk Dortmund-Hafen direkt im Industriegebiet und der Entfernung zur nächsten Wohnbebauung ist mit keiner Beeinträchtigung durch Lichtquellen zu rechnen.

Ist mit Lärm und erhöhtem Verkehrsaufkommen durch Anlieferungen zu rechnen?

Das neue ICE-Werk muss nicht nur für unsere Züge gut erreichbar sein, sondern auch für die Mitarbeitenden, für Materiallieferungen während der Bauzeit und den späteren Werksbetrieb. Für das Werkspersonal schaffen wir Anreize für eine umweltfreundliche Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder Elektromobilität.

Während der Bauphase werden wir uns bemühen, insbesondere große Bauteile wie Schienen und Schwellen mit dem Zug zur Baustelle zu fahren. Eine komplette Verlagerung des Transports auf die Schiene ist sowohl in der Bauphase als auch innerhalb des Werksbetriebs nicht realisierbar. Das hat damit zu tun, dass Ersatzteile für die Züge auf den Tag genau und oft vor allem kurzfristig bereitgestellt werden müssen.

Durch die direkte Nähe des ICE-Werks zur Mallinckrodtstraße, werden die Anwohner: innen sowie der innerstädtische Verkehr kaum vom Lieferverkehr beeinträchtigt.

Häufig gestellte Fragen

Hier können Sie Fragen an unser Projektteam stellen. Ihre Fragen beantworten wir per Mail. Häufig gestellte Fragen und Antworten veröffentlichen wir zudem direkt auf dieser Seite.

Wie profitieren die Menschen in Dortmund vom neuen Werk?

Beispielfrage

Das neue CO2-neutrale ICE-Werk in Dortmund ist ein Motor für den Klimaschutz. Wir setzen starke wirtschaftliche Impulse für die Region und machen sie so noch attraktiver. Wir schaffen zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten sowie bis zu 500 neue Arbeitsplätze und investieren in eine bessere Infrastruktur und Einbindung Dortmunds in den Deutschlandtakt.

Neben dieser besseren Anbindung im Fernverkehr profitiert die Region auch wirtschaftlich vom Bau und Betrieb des Werkes, nicht zuletzt durch die Gewerbesteuern, die die DB an die Kommune abführt. Zudem findet eine bislang ungenutzte DB-Brachfläche eine neue, sinnvolle Nutzung und leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und für unsere Gesellschaft.

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